Lumintop Worm Kupfer
Mit der Lumintop Worm Kupfer stellt sich heute eine besondere Lampe im fabulösen Taschenlampen-Tests-Labor vor.
Bekanntlich holen ältere Menschen etwas weiter aus, wenn es darum geht, simple Dinge zu erklären. Als gefühlter älterer Mann nehme ich mir an dieser Stelle heraus, etwas weiter auszuholen.
Also: Es war einmal ein alter Sack, dem Taschenlampen sehr am Herzen lagen. Eine Lumintop Worm in Kupfer fehlte ihm allerdings noch in seiner Sammlung. Nicht, dass der alte Sack es darauf ausgelegt hätte, diese Lampe zu testen und sein Eigen nennen zu wollen – aber es kam, wie es kommen musste. Und zwar so: Zum ersten Mal kam der Lampenopa mit der Kupfer-Worm bei einem Besuch beim heiligen Taschenlampen-Papst in Lüneburg in Berührung und in Versuchung. „Mann, ist die schön“, dachte der alte Sack und im nächsten Augenblick daran, seinen Papst zu beklauen.
Aber die Ehrlichkeit und die Treue zum Vatikanstaat obsiegten, und so ging der alte Sack zunächst leer aus. Bis zum dritten offiziellen Taschenlampen-Treffen, das in Lüdenscheid statt fand. Dort gab es ein Quiz, bei dem der alte Sack den ersten Platz belegte. Er war zwar nicht schlauer als die anderen Teilnehmer, aber die Fragen passten zufällig, sodass der alte Sack Quizsiger wurde und den ersten Preis gewann: Eine Lumintop Worm in Kupfer.
Die wurde ihm dann auch promt geliefert vom freundlichen Stifter David Gerhards, der im Internetz unter anderem unter www.powerleds.de und www.microfire.de zu finden ist.
Verpackung/Lieferumfang:
Das Kupfer-Würmchen kommt in einer Tüte daher, die zweierlei enthält: Zum einen die Lampe, die zum Schutz gegen Anlaufen in eine siberne Tüte eingeschweißt wurde, zum anderen ein Plastikkästchen mit Magnetverschluss, in dem sich zwei Ersatz-O-Ringe und ein Karabiner zur Montage der Lampe am Schlüsselbund finden.
Nix Oxidation und Patina dank Schutztütchen.
Zwei Ersatz-O-Ringe und ein Karabiner samt Schlüsselring sind ebenfalls im Lieferumfang enthalten.
Beschreibung der Lampe/erster Eindruck:
Länge: 73 mm
Reflektoröffnung: 10,5 mm
Durchmesser Kopf: 14 mm
Durchmesser Tail: 14 mm
Gewicht: 34 g
Gewicht mit Akku: 46 g
Tailstand: ja.
Rollschutz: nein.
Befestigungsmöglichkeit für Lanyard: ja, am Tail.
wasserdicht: ja, durch Praxistest geprüft.
Was auffällt, ist das Gewicht. Durch ihr Kupfergehäuse ist die Lampe deutlich schwerer als Lampen gleicher Größe aus Edelstahl. Man hat das Gefühl, eine massive und wertige Lampe in der Hand zu halten.
Dezente Hersteller- und Modellbezeichnung.
Das Gewinde zum Lampenkopf läuft sauber und spielfrei.
Die Feder für den Minus-Kontakt.
Lampenkopf von innen. Hier sitzt die Elektronik.
Hier findet sich ein Wurmloch.
Im Wurmloch kann der Schlüsselring befestigt werden. Zumindest theoretisch. Mit jedenfalls ist es nicht gelungen, die Lampe am mitgelieferten Schüsselring zu befestigen. Selbst bei einem größeren Schlüsselring musste ich kapitulieren. Erst mit zwei Leuten (einer, der den Schlüsselring mit aller Gewalt aufbiegt und einer, der die Lampe hineinquetscht) gelang dieses Unterfangen. Hier hat Lumintop echt nicht nachgedacht. Nie war es komplizierter, einen Schlüsselring an der für den Schlüsselring vorgesehenen Schlüsselringbefestigung zu befestigen. Besser ist es, die Lampe einfach in die Hosentasche zu stecken.
Leuchteinheit:
Verbaut wurde eine XP-E-R3-LED von Cree, die hinter einer Glaslinse in einem SMO-Reflektor sitzt.
Bedienung:
Eingeschaltet wird die Lampe mit einem Twisty. Sie verfügt über zwei Leuchtstufen, die vom Hersteller mit 10 Lumen bei einer Laufzeit von fünf Stunden und 60 Lumen bei einer Laufzeit von einer Stunde angegeben sind. Durch Festdrehen des Lampenkopfs gelangt man in die dunkle Stufe, durch Festdrehen-Lösen-Festdrehen in die helle. Die Lampe hat keine Memory-Funktion und startet immer in der dunklen Stufe.
Die Einhandbedienung ist problemlos möglich.
Stromversorgung/Laufzeittest:
Verwendet werden können wahlweise eine AAA-Batterie oder ein NiMh-Akku gleicher Baugröße. Beim Test wurde die Lampe in der hellsten Stufe betrieben und prophylaktisch durch einen Ventilator gekühlt.
Laufzeitmessung NiMh-Akku (Sanyo Eneloop, 800mAh):
Beim Einschalten: 330 Lux
nach 5 Minuten: 330 Lux
nach 10 Minuten: 330 Lux
nach 20 Minuten: 330 Lux
nach 30 Minuten: 320 Lux
nach 40 Minuten: 320 Lux
nach 50 Minuten: 320 Lux
nach 60 Minuten: 320 Lux
Nach 65 Minuten wurden noch 160 Lux angezeigt, die Leerlaufspannung des Akkus betrug 1,01 Volt. Ende des Tests.
Laufzeitmessung AAA-Batterie:
Beim Einschalten: 330 Lux
nach 5 Minuten: 330 Lux
nach 10 Minuten: 330 Lux
nach 20 Minuten: 330 Lux
nach 30 Minuten: 26 Lux
nach 40 Minuten: 18 Lux
nach 50 Minuten: 12 Lux
nach 60 Minuten: 8 Lux
Fazit: Das Würmchen ist astrein geregelt. Und obwohl ich das persönlich bei einer Schlüsselbundlampe, die nicht sonderlich hell ist, nicht existenziell finde, freut es mich doch immer wieder, wenn auch bei einem Winzläpmchen an eine Regelung gedacht wurde.
Ein Problem gibt es allerdings beim Akkubetrieb: Die Lampe hat keine Abschaltung. Man muss also gut auf den Akku aufpassen, damit er nicht tiefentladen wird. Nach 60 Minuten im Dauerbetrieb hatte ich den Akku kurz ohne Last gemessen, er hatte noch 1,15 Volt intus. Da die Entladekurve allerdings nicht linear verläuft, war binnen der nächsten fünf Minuten Feierabend. Spätestens dann, wenn die Lichtleistung beim Akkubetrieb fürs Auge beginnt nachzulassen, sollte der Akku gewechselt werden. Allerdings ist er auch da bereits in einem Spannungsbereich, den er nicht wirklich mag.
Beim Batteriebetrieb macht wieder einmal der hohe Innenwiderstand der Batterie einem geregelten Betrieb einen Strich durch die Rechnung. Nach 22 Minuten knickte die Batterie ein, anschließend lief die Lampe nur noch im Funzel-Modus. In der Praxis freilich kann auch die Batterie ein sinnvoller Stromversorger sein. Denn man wird die Lampe in der Regel nicht lange am Stück in der hellsten Stufe betreiben, und bekanntlich „erholt“ sich eine Batterie im Ruhezustand auch immer ein bisschen. Somit kann – je nach Nutzungskadenz – auch mit einer Batterie eine passable Laufzeit erzielt werden.
Dias Würmchen ist für den Betrieb mit einem 1,2-Volt-Akku oder einer 1,5-Volt-Batterie ausgelegt. Ein 10440-LiIon-Akku ist vom Hersteller nicht freigegeben. Und nein, ich habe nicht ausprobiert, ob es trotzdem funktioniert.
Beam:
Auf kürzeste Distanzen setzt sich der Hotspot weich, aber definiert vom Sidespill ab. Auf mittlere Entfernungen liefert die Lampe ein ausgewogenes Lichtbild.
„Target-beamshot“ Lumintop Worm Kupfer.
Resümee:
Die Lumintop Worm Kupfer ist ein hübsches Lämpchen, das gut verarbeitet ist und ausreichend Licht für alle Tätigkeiten im Nahbereich und leicht erweiterten Nahbereich liefert. Die Lampe ist ausgezeichnet geregelt, lediglich eine Abschaltung fehlt, sodass man beim Akkubetrieb auf den Akku acht geben sollte. Bei einem Preis von knapp 33 Euro (Stand: September 2013) kann man nichts verkehrt machen, egal, ob man die Lampe zum Leuchten oder als Sammlerstück erwirbt.
Von links: Lummi Wee, Spark SK7, Peak Eiger 10280, Fenix E01, Lumintop Worm Kupfer, Rofis ER10, Trustfire S-A6.
Die im Licht schillernden Deko-Steinchen haben mich noch zu einer kleinen Fotoserie animiert, der ihr euch aussetzen müsst, bevor die Beamshots kommen.
Die Outdoor-Beamshots wurden mit einer Belichtungszeit von 2 Sekunden bei Blende 4 und 800 ASA aufgenommen.