Reflektorreinigung im Ultraschallbad
Manche Leser des Taschenlampen-Forums werden diesen Beitrag vielleicht schon kennen. Dennoch möchte ich natürlich auch auf dieser fabulösen Seite die Reinigung eines Reflektors mittels Ultraschall vorstellen.
Generell sollte man es es vermeiden, einen Reflektor mechanisch zu reinigen, sprich: in irgendeiner Form in ihm herumzufuhrwerkeln, sei es mit Polierwatte, den Fingern, Wattestäbchen oder ähnlichen „scharfkantigen“ Werkzeugen. Denn ein Reflektor ist nur hauchdünn bedampft, und jegliche Versuche, Staubpartikel oder Verkrustungen vorsichtig durch manuelle Einwirkung entfernen zu wollen, können unweigerlich dazu führen, dass die Oberfläche des Reflektors irreparabel beschädigt wird. Insbesondere gilt das für SMO-Reflektoren, also glatte Reflektoren, aber auch bei OP-Reflektoren (leicht strukturiert) ist von mechanischem Säubern abzuraten.
Bislang habe ich alle Reflektoren, die mir in die Finger gefallen sind und einer Reinigung bedurften, durch eine Mischung aus Spüli, Wasser, Ausspülen mit destilliertem Wasser und anschließendem Trockenpusten mit einem Blasebalg aus dem Fotozubehör wieder auf Vordermann bringen können (möglichst keine Druckluftsprays aus Dosen verwenden, da der Druck teils zu hoch ist).
Heute möchte ich euch eine alternative Methode vorstellen, die ebenfalls hervorragend funktioniert und hartnäckigen Schmutz sogar besser löst als Einweichen und anschließendes Ausspülen.
Neulich lachte mich beim Discounter folgendes Gerät an:
‚Für schlappe 20 Euro kann man nichts verkehrt machen‘, dachte ich und schlug zu.
Ein Reflektor war schnell gefunden, den ich entsprechend präpariert habe.
Und zwar mit einer Mischung aus Ketchup und Senf.
Anschließend kam als „Panade“ noch geriebene Muskatnuss ins Spiel. Diese delikate Mischung ließ ich anziehen, bis sie richtig am Raflektor pappte. Sicherlich kann dieser Mischmasch auch durch Einweichen entfernt werden, aber wer jetzt versuchen sollte, den Belag durch mechanisches Einwirken zu entfernen, landet unweigerlich auf der Verliererstraße. Und es soll ja auch nur demonstriert werden, was selbst mit einem billiges Ultraschall-Reinigungsgerät möglich ist.
Das Gerät verfügt zur Reinigung über mehrere programmierbare Zeitintervalle. Ich habe das Programm mit 600 Sekunden für „starke Verschmutzung“ gewählt. Zusätzlch zum Wasser zur Reinigung kamen zwei Tropfen Spüli zum Einsatz.
Die Panade pappt auch unter Wasser noch hervorragend.
Nachdem ich das Gerät eingeschaltet hatte, machte ich erstmal einen Satz zurück. Denn das Gerät britzelte wild drauflos. Vom Klang her in etwa vergleichbar mit billigen Filmen, in denen Aliens mit mehreren Hunderttausend Volt gebraten werden…
Jetzt geht es dem außerirdischen Reflektor an den Kragen.
Nach fünf Minuten habe ich den Renigungsvorgang unterbrochen, um zu schauen, wie es um den Reflektor bestellt war. Offenbar ging es ihm gar nicht so schlecht. Das Ultraschall-Reinigungsgerät hatte bereits einen Großteil der Panade gelöst.
Damit der gelöste Schmodder nicht im Reflektor verblieb, habe ich den Reflektor im Gerät gedreht.
Nach Ablauf der zehn Minuten kam der Reflektor so aus dem Gerät:
Noch jede Menge Schmodder, der aber nicht mehr anhaftete, sondern lediglich nicht abfließen konnte.
Nachdem ich den Reflektor nochmal per Hand durchs Wasser gezogen hatte, verblieb lediglich ein winziger Rückstand des Ketchup-Honig-Gemischs.
Mit frischem Wasser (diesmal ohne Spüli) ging es in die zweite Runde. Nach weiteren fünf Minuten sollte das Gerät zeigen, ob es auch die letzten Reste des Gemischs entfernen konnte.
Kein Ketchup und kein Honig mehr. Reflektor astrein sauber. Experiment gelungen.
Anschließend habe ich den Reflektor mt destilliertem Wasser durchgespült und mit einem Blasebalg aus dem Fotozubehör trocken geblasen. Die Verwendung destillierten Wassers zum Abschluss der Reinigung ist notwendig, da normales Leitungswasser Salze enthält, die sich im Reflektor ablagern können.