Rofis JR40
Die Rofis JR40 kann lang gemacht werden. Das freut sie, aber manchmal ist sie auch geknickt.
Verpackung/Lieferumfang:
In einer Papp/Plastikverpackung sind die Lampe, ein Ersatz-O-Ring, ein Ersatz-Schaltergummi für die Tailcap, ein Trageclip, ein Lanyard, ein Holster und eine Bedienungsanleitung enthalten.
Beschreibung der Lampe:
Länge: 170 mm
Reflektoröffnung: 16,6 mm
Durchmesser Kopf: 22 mm
Durchmesser Tail: 22 mm
Gewicht: 104 g
Gewicht mit Akkus: 158 g
Anodisierung: HA III, gut und gleichmäßig ausgeführt.
Tailstand: ja.
Rollschutz: nur mit Trageclip.
Befestigungsmöglichkeit für Lanyard: ja, Schlitze in der Tailcap.
wasserdicht: ja, durch Praxistest geprüft.
Stromversorgung: 2x AA (Akkus oder Batterien).
Die Gewinde wurden werksseitig bereits gefettet und laufen geschmeidig und spielfrei.
Ein halbrunder Clip. Das übliche Spiel. Mein üblicher Spruch: „Halbrunde Clips lösen sich bei starker Beanspruchung gerne von der Lampe.“
Bin ich ein Weltverbesserer? Der Messias? Habe ich mit dem Spruch „Halbrunde Clips lösen sich bei starker Beanspruchung gerne von der Lampe“ offene Türen bei den Lampenherstellern eingetreten oder den Clip-Entwicklern mitten ins Gesicht? Schon lange hatte ich keine Lampe mehr unter meinen Fittichen, bei denen sich ein halbrunder Clip tatsächlich bei starker Beanspruchung von der Lampe gelöst hat. Auch bei der JR40 löst sich der Clip selbst unter härtester Beanspruchung nicht von der Lampe. God knows: I’m the Messiah!
Nee, eher doch nicht. Denn bei genauem Hinsehen entpuppt sich der Clip nicht als halbrunder, sondern als „Dreiviertel-Clip“, der einen Großteil des Batterierohrs umschließt und es sicher im Griff hat. Schöne Lösung.
An den Schlitzen in der Tailcap kann das Lanyard befestigt werden.
Leuchteinheit:
Verbaut wurde eine Cree-XP-G2-LED. Der Reflektor ist ein leicht strukturierter OP, die Frontscheibe besteht aus ultraklarem, gehärtetem, antireflexbeschichtetem Glas.
Bedienung:
Ein Forward-Clicky, mit dem auch Momentlicht und Morsen möglich sind, schaltet die Lampe ein, die Leuchtstufen werden mit dem seitlichen Schalter in der Reihenfolge Dunkel-Mittel-Hell-Turbo angewählt. Die Lampe verfügt über Memory und speichert die zuletzt angewählte Stufe. Angegeben sind die Leuchtstufen mit 3 Lumen für 140 Stunden (Low); 63 Lumen für 9 Stunden und 30 Minuten (Mid); 105 Lumen für 5 Stunden (High) und 15 Minuten sowie 290 Lumen für 2 Stunden (Turbo). Desweiteren sind drei Blinkmodi integriert, die man erreicht, indem man den Seitenschalter bei eingeschalteter Lampe gedrückt hält. Zuerst kommt Strobe; durch einen einfachen Klick wechselt die Lampe auf SOS, beim nächsten Einfachklick folgt langsames Blinken. Gedrückthalten des Seitenschalters wechselt in die zuletzt eingestellte Leuchtstufe zurück.
Durch „Abknicken“ des Lampenkopfs kann die Lampe im Nu in eine Winkellampe verwandelt werden und an der Kleidung befestigt oder aufgestellt werden. Der entsprechende Mechanismus macht einen robusten und langlebigen Eindruck.
Eingeschaltet wird die Lampe mit dem Endkappenschalter.
So sieht das Ding von innen aus.
Die Leuchtstufen werden mit dem seitlichen Schalter angewählt.
Der Lampenkopf kann „abgeknickt“ werden, wodurch sich die Rofis JR40 mit einem Handgriff in eine Winkellampe verwandeln lässt.
Beim letzen Test einer Rofis-Knicklampe war ich zu doof, ihre Fähigkeiten selbst zu erkennen. Erst ein aufmerksamer Leser von Taschenlampen Tests.de brachte Licht ins Dunkel zu Lichtinsdunkel. So etwas passiert mir nicht nochmal! Es gibt zwar nur eine Befestigungsmöglichkeit für den Clip…
… aber da das Batterierohr zur Tailcapseite und zum Lampenkopf hin passt, kann es gedreht werden, und die Lampe kann auch als Winkellampe in der richtigen Position angeklipst werden.
Stromversorgung/Laufzeittest:
Verwendet werden können wahlweise zwei AA-Akkus oder zwei AA-Batterien. Witzigerweise schaltet die Lampe beim Dauerbetrieb in der hellsten Stufe alle 30 Minuten herunter. Was genau sich Rofis dabei gedacht hat, wird wohl ein Geheimnis bleiben, denn überhitzen wird die LED sicherlich auch beim Dauerbetrieb in der hellsten Stufe nicht, obwohl Rofis dies als Grund für das Herunterregeln angibt. Jedenfalls nötigte mich dieser erzwungene Stepdown zu einem zusätzlichen Test, bei dem die Lampe nach jedem Stepdown wieder hochgeschaltet wurde.
Fazit: Die Regelung ist beim Akkubetrieb recht ansprechend. Erst, wenn die Akkus nahezu leer sind, wird die Lampe innerhalb kürzester Zeit merklich dunkler. Dies sollte für den Nutzer ein Warnsignal sein, schleunigst die Akkus zu wechseln, denn eine Abschaltung hat Rofis der Lampe nicht spendiert. Beim Betrieb mit Alkali-Batterien wird die Lampe schon nach wenigen Minuten Dauerbetrieb in der hellsten Stufe dunkler. Alkalis sind daher eher als Notlösung anzusehen. Wer die Lampe unbedingt mit Batterien betreiben will, sollte auf Lithium-Batterien zurückgreifen, die allerdings deutlich teurer sind.
Beam:
Der Hotspot setzt sich auf kürzeste Distanzen deutlich, aber sauber, auf mittlere und etwas weitere Entfernungen sanft vom Sidespill ab. Die Reichweite ist mit 133 Metern angegeben, was in etwa deckunsgleich mit der aus dem gemessenen Luxwert errechneten Reichweite ist.
Resümee:
Die Rofis JR40 ist eine gelungene und ordentlich verarbeitete Lampe, die durch die Möglichkeit, sie auch als Winkellampe einsetzen zu können, sehr vielseitig ist. Die Leuchtstufen sind gut aufeinander abgestimmt. Praktisch ist das Low mit 3 Lumen, mit dem man Mitschläfer im Zelt nicht stört. Die Regelung geht ebenfalls in Ordnung. Der zeitgesteuerte Stepdown dürfte niemanden stören, da er erst nach 30 Minuten Dauerbetrieb in der hellsten Stufe erfolgt und man die Lampe anschließend direkt wieder hochschalten kann. Eine Abschaltung oder Blinkwarnung bei niedriger Spannung der Stromversorger gibt es nicht, hier heißt es: Aufpassen beim Akkubetrieb.
Zur Verfügung gestellt wurde das Testmodell freundlicherweise vom Taschenlampen-Papst www.taschenlampen-papst.de Dort ist die Lampe zu einem Preis von 49 Euro (Stand: April 2014) auch erhältlich.
Von oben nach unten: Rofis JR40, Rofis JR30, Rofis JR20.
Von links: Rofis JR40, Crelant V21A, EagleTac P20A2 MKII, Niteye MSA20, Fenis TK15, Ledwave XP-1 Trooper.
Die Outdoor-Beamshots wurden mit einer Belichtungszeit von 2 Sekunden bei Blende 4 und 800 ASA aufgenommen.